(no subject)
May. 3rd, 2005 09:50 pmMaret sagt, man sorge sich um mich.
Also poste ich weisungsgemäß, um zu beweisen, daß auch ich als eingefleischte Landratte das Wochenende überlebt habe. Weitgehend.
Ich war also tatsächlich zwei Tage segeln, und für die totaale Mega-Experience, ey, sogar mit Übernachtung im Schiff, was, so scheint mir, eine hervorragende Vorbereitung auf ein potentielles zukünftiges Dasein in einem handelsüblichen Sarg darstellt.
Der erste Tag war, trotz der Abwesenheit von Wind, sehr nett, begann mit Sonnenschein, und ansonsten gibt es während der Fahrt (dies war sicherlich ein unprofessioneller Ausdruck) dann echte Segler und ihre Sprache zu bestaunen, wie sie sich alle uneins sind über das optimale Vorgehen bei völliger Flaute und man kann dabei lange, erhitzte Diskussionen verfolgen, ohne ihren Inhalt zu begreifen trotz vorheriger Lektüre eines hilfreichen Taschenbuchs mit dem Titel "Ich lerne segeln".
Mit Akupressurarmbändern versehen, die mir als Kriegsverletzung dunkelrote Flecken an den Handgelenken hinterließen (ehrenhafte Wunden, möchte ich meinen), war ich am ersten Tag nur zwischenzeitlich seekrank.
Doch da mein Magen zumindest nicht sehr nachtragend ist, war das anschließende Essen sehr lecker. Doch da mag auch die Dankbarkeit für festen Boden unter den Füßen eine Rolle gespielt haben. Die Nacht dann im Schiff, hmnaja... Heuschnupfenüberwältigt fand ich es unamüsant, mit der Nase fast die Decke zu berühren...
nun gut, trotz meiner ansatzweisen Reserviertheit fand ich es bis dahin noch ganz lustig. Am zweiten Tag wurde ich leider noch seekränker, oder vielleicht fand mein Magen auch nur irgendwann nicht mehr die Energie, bei stärkerem Wind = weniger Schaukeln wieder das Schmollen aufzugeben, oder vielleicht war mir auch nur trotz Winterkleidung zu kalt und der Ausblick in den milchsuppigen Nebel zu unspannend, um mich dauerhaft abzulenken. Doch da war es etwas weniger spaßig. Zwar erklärte man mich für ein Steuertalent, und zwar soll eigentlich das Schiffsteuern von Seekrankheit heilen, doch diese Wunderwirkung erschloß sich mir nicht so, obwohl das Steuern amüsant war. Auch verwunderte mich, daß irgendjemand vorgeben konnte, eine Begabung meinerseits zu entdecken, da vor Nebel nicht einmal wirklich ein Punkt auszumachen war, auf den ich zusteuern konnte... doch ach! ich fühlte mich arg grün um die Nase und liebäugelte später mit dem Gedanken, es dem Expapst nachzutun und den Steg zu herzen und zu küssen.
Nun ja. Zur Verwunderung derer, die von Kindesbeinen an auf Schiffen heimisch waren, schien mir auch einen Tag später der Boden noch leicht zu schwanken.
Mittlerweile bin ich in Düsseldorf.
Nach besagtem Tag Zwei sind wir abends noch hergefahren, und von Kilometer zu Kilometer schien die Skiunterwäsche unter meiner Kleidung unangebrachter, und verwirrenderweise wurde es, obschon es schon fast 23 Uhr spät war, tatsächlich stetig wärmer.
Ich versuche trotzdem, enthusiastisch über die neue Erfahrung zu sein. Wer will schon bei Sonnenschein auf dem Festland sitzen? Immerhin war ich im Nebel in netter Gesellschaft.
Eben diese Gesellschaft versorgt mich hier mit Cocktails und zuvor mit Schupfnudeln. Ich bin entzückt, aber auch leicht alkoholisiert. Ich glaube, ich werde morgen höchst überrascht sein, was ich hier gerade geschrieben habe.
Man hetzt mich von der Tastatur weg. Ich wünsche allerseits eine gute Nacht.
Also poste ich weisungsgemäß, um zu beweisen, daß auch ich als eingefleischte Landratte das Wochenende überlebt habe. Weitgehend.
Ich war also tatsächlich zwei Tage segeln, und für die totaale Mega-Experience, ey, sogar mit Übernachtung im Schiff, was, so scheint mir, eine hervorragende Vorbereitung auf ein potentielles zukünftiges Dasein in einem handelsüblichen Sarg darstellt.
Der erste Tag war, trotz der Abwesenheit von Wind, sehr nett, begann mit Sonnenschein, und ansonsten gibt es während der Fahrt (dies war sicherlich ein unprofessioneller Ausdruck) dann echte Segler und ihre Sprache zu bestaunen, wie sie sich alle uneins sind über das optimale Vorgehen bei völliger Flaute und man kann dabei lange, erhitzte Diskussionen verfolgen, ohne ihren Inhalt zu begreifen trotz vorheriger Lektüre eines hilfreichen Taschenbuchs mit dem Titel "Ich lerne segeln".
Mit Akupressurarmbändern versehen, die mir als Kriegsverletzung dunkelrote Flecken an den Handgelenken hinterließen (ehrenhafte Wunden, möchte ich meinen), war ich am ersten Tag nur zwischenzeitlich seekrank.
Doch da mein Magen zumindest nicht sehr nachtragend ist, war das anschließende Essen sehr lecker. Doch da mag auch die Dankbarkeit für festen Boden unter den Füßen eine Rolle gespielt haben. Die Nacht dann im Schiff, hmnaja... Heuschnupfenüberwältigt fand ich es unamüsant, mit der Nase fast die Decke zu berühren...
nun gut, trotz meiner ansatzweisen Reserviertheit fand ich es bis dahin noch ganz lustig. Am zweiten Tag wurde ich leider noch seekränker, oder vielleicht fand mein Magen auch nur irgendwann nicht mehr die Energie, bei stärkerem Wind = weniger Schaukeln wieder das Schmollen aufzugeben, oder vielleicht war mir auch nur trotz Winterkleidung zu kalt und der Ausblick in den milchsuppigen Nebel zu unspannend, um mich dauerhaft abzulenken. Doch da war es etwas weniger spaßig. Zwar erklärte man mich für ein Steuertalent, und zwar soll eigentlich das Schiffsteuern von Seekrankheit heilen, doch diese Wunderwirkung erschloß sich mir nicht so, obwohl das Steuern amüsant war. Auch verwunderte mich, daß irgendjemand vorgeben konnte, eine Begabung meinerseits zu entdecken, da vor Nebel nicht einmal wirklich ein Punkt auszumachen war, auf den ich zusteuern konnte... doch ach! ich fühlte mich arg grün um die Nase und liebäugelte später mit dem Gedanken, es dem Expapst nachzutun und den Steg zu herzen und zu küssen.
Nun ja. Zur Verwunderung derer, die von Kindesbeinen an auf Schiffen heimisch waren, schien mir auch einen Tag später der Boden noch leicht zu schwanken.
Mittlerweile bin ich in Düsseldorf.
Nach besagtem Tag Zwei sind wir abends noch hergefahren, und von Kilometer zu Kilometer schien die Skiunterwäsche unter meiner Kleidung unangebrachter, und verwirrenderweise wurde es, obschon es schon fast 23 Uhr spät war, tatsächlich stetig wärmer.
Ich versuche trotzdem, enthusiastisch über die neue Erfahrung zu sein. Wer will schon bei Sonnenschein auf dem Festland sitzen? Immerhin war ich im Nebel in netter Gesellschaft.
Eben diese Gesellschaft versorgt mich hier mit Cocktails und zuvor mit Schupfnudeln. Ich bin entzückt, aber auch leicht alkoholisiert. Ich glaube, ich werde morgen höchst überrascht sein, was ich hier gerade geschrieben habe.
Man hetzt mich von der Tastatur weg. Ich wünsche allerseits eine gute Nacht.