Jun. 8th, 2005

moewel: (Default)
Es gibt gute Gründe, sich auf das Ende des Studentendaseins zu freuen.
Darunter ziemlich weit vorne:
keine Referatmarathon-Seminare mehr, in denen allzu oft rednerisch unbegabte und mangelhaft vorbereitete Studierende wertvolle Lebenszeit ihrer Zuhörer verschwenden. Weniges ist wohl weniger lehrreich, doch für einen Schein gilt es, sich möglichst unbeschadet durch endlose Vorträge zu bringen. Doch juhu! Meist bekommt man ein Handout (auch: Paper, es lebe der deutsche Wortschatz), das Rettung verspricht.

Man kann darauf




  1. wichtige Punkte illustrieren





  2. oder besonders brillante Aussagen notieren, damit man sie nicht vergißt





  3. oder auch abzeichnen, was die Referierenden so an die Wand projizieren, um ihr multimediales Talent zu beweisen und alle Sinne der Zuhörerschaft zu fesseln.





  4. Oder mal ganz allgemein Stellung zu ihrem Redestil nehmen.




(Eigentlich war ich allerdings auf der Suche nach einem ganz anderen Text.)
(Außerdem habe ich jetzt mein Layout verändert, so daß weder Umfragen noch Testergebnisse es durcheinanderbringen können. Wobei ich Testergebnisse eigentlich lieber ganz herausfiltern würde. Es ist mir ja sowas von egal, ob jemand Prinzessin Leia ähnelt oder eine charakterliche Affinität zum Karomuster aufweist.)
moewel: (Default)
Was ist das eigentlich für ein seltsames neues Verhalten der Telekom, daß sie mir immer das Besetztzeichen erklärt? ("Tut-tut-tut: Die gewählte Rufnummer ist besetzt.")
Und warum bietet sie mir dann immer an, nach dem Piepton "ja" zu sagen und dann bei Erreichbarkeit verbunden zu werden? Und warum sagt sie dann nach meinem "ja" immer, "Dienst oder Dienstmerkmal" seien nicht vorhanden?
Bis auf das eine Mal, wo sie nach der Erklärung des Besetztzeichens irgendwie direkt in dreifachpiepende Fehlermeldungen ausbrach, mich dafür aber überraschenderweise auch ohne "ja" einfach verband, mehrere Minuten später.
Das ist sehr seltsam, wenn man diesen neuen Service noch nicht kannte und sich plötzlich in einem Telefonat wiederfindet, in dem keiner angerufen hat und beide verwundert sind.
moewel: (Default)
Um genau zu sein, erinnert mich mein Gehirn, wenn ich es so neutral wie möglich beobachte, momentan an Spongebob. Es ist auf eine irritierende Weise niedlich, naiv und gutgelaunt, möchte gerne umherspringen und Seifenblasen blasen und Quallen fangen und nervt manchmal enorm. (*) (**)

Das Problem ist, daß ich die ganze Zeit darauf hoffe, daß endlich Die Panik einsetzt, die mich im Idealfall nicht hyperventilierend in die Ecke, sondern produktiver an den Schreibtisch befördern soll. In anderthalb Monaten ist Diplomarbeitsabgabe, und ich bin immer noch auf kontraproduktive Weise gelassen, bin zwar guten Willens, aber irgendwie nicht auf dem Adrenalin-, Motivations- oder eben Paniklevel, um mal kontinuierlich Textvolumen zur Arbeit hinzuzufügen oder meine komplette Lustlosigkeit dem Forschungsstandschreiben gegenüber in die Knie zu zwingen oder meine Gedanken dazu zu bewegen, in den Bahnen des momentan wichtigen Textes oder zu schreibenden Kapitels zu bleiben.
Das kann doch alles nicht so schwer sein. Ob ich jetzt Livejournaleinträge verfasse oder Diplomarbeiten, kann doch von der Formulierungsleistung nicht wirklich so extrem verschieden sein, denn ich weiß ja auch bei der Arbeit, was ich schreiben will.

Ich würde aber viel lieber Krabbenburger braten und Quallen nachrennen.

Wenn ich schnell genug schreibe, kann ich zumindest über Quallen herumschippern. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob Quallen im realen Kontakt immer noch so eine große Anziehungskraft auf mich ausüben würden. Jedenfalls, wenn ich schnell schreibe, kann ich segeln. In schwedischen Schären, sagt man mir, ist das Leben schön. (Vorausgesetzt, man überlebt die vorherige Fahrt übers offene Meer. Meine Bedenken hinsichtlich Seekrankheit sind noch nicht ausgeräumt, Skorbut dagegen, so glaube ich zögernd, ist tatsächlich eine zu vernachlässigende Sorge.) (Ein weiteres Argument für meinen Feldzug zur phonetischen Beibehaltung der Umlaute: es ist sehr verwirrend, wenn man was von "Weintrinken auf Scheren" erzählt bekommt und erst einige Sätze später begreift, daß da einfach nur ein ä verfremdet wurde.)

Die unauffällige Dauermanipulation scheint also Wirkung zu zeigen: hier mal ein kleiner Stern-Artikel über Landratten auf Segelbooten, dort eine Yacht-Lobeshymne auf das Segeln in Dänemark, und langsam finde ich die Vorstellung etwas weniger bedrohlich.

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur den Schreibtisch leid.



(*) Ich habe vor einiger Zeit zum ersten Mal Spongebob Schwammkopf geguckt und fand es nach anfänglichem Grausen verblüffend amüsant. Lustiger als die Simpsons sogar, da die sich nur noch wiederholen, aber in ebenso praktischer Abendessen-Vorbereitungs-Lage, zeitlich gesehen.

(**) Leider gibt es aber keine Merchandisingprodukte für mein Gehirn, deren Ertrag mir ein sorgloses, schwammhaftes Leben ermöglichen könnte. Das ist eigentlich schade.

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