Über technische Spielzeuge kann ich mich sehr männlich freuen.
(Ich fand auch Kill Bill amüsant, sprang auf die Bier/Technik-Werbeblöcke vorher an, ziehe Karate Aerobics vor, und habe erst kürzlich wieder gehört, ich habe wohl doch ein verstecktes Y-Chromosom, weil ich mich langanhaltend über meinen neuen Tacker freute und mich gerne in Baumärkten aufhalte. (Allerdings habe ich den Tacker benutzt, um mein Bügelbrett pink zu beziehen. Das gleicht sicherlich einiges wieder aus.) (Außerdem habe ich wenig Drang, Aerobics zu machen, dafür aber letztens etwas skurrile Erfahrungen mit Fitnessvideos gesammelt. Dazu gleich mehr.))
Jedenfalls bin ich jetzt in Düsseldorf, der Liebe wegen
(und finde diese Stadt ziemlich unglamourös und verstehe die absurd hohen Mietpreise nicht),
bin allerdings etwas zweitrangig, da weniger spannend als der neue MDA
(das sieht nicht eindrucksvoll genug aus. Es ist ein
EMM.(dramatische Pause)
DEH. (dramatische Pause)
AAH., was, für die Uneingeweihten, nicht einfach ein schnödes Handy, sondern ein Mobilcomputer mit Telefonfunktion ist.),
der rundum getestet und konfiguriert werden will und sich dabei nicht unzickig verhält.
Das ist eine ernste Sache, und man sollte mit unqualifizierten Kommentaren zurückhaltend sein. Man sollte zum Beispiel nicht nach dem frustrierten Aufschrei "Blödes Ding, synchronisier endlich!" beginnen, die folgenden Aufschreie simultan ins Englische zu übertragen, die unhöfliche Anrede geflissentlich ignorierend. Stattdessen sollte man in regelmäßigen Abständen die technische Errungenschaft und all ihre Möglichkeiten bewundern.
Und ich gebe ja zu, das Ding ist cool. Um meinen Neid in Grenzen zu halten (und aus Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft und Mitgefühl), habe ich dafür das schnöde Handy von vorher geerbt, das meinem gegenüber den entscheidenden Vorteil hat, smse zu versenden und bei Anrufen zu klingeln. Außerdem hat es eine Kamera, und so ein Spielzeug will natürlich auch getestet sein. Solch Verhalten ist nicht völlig logisch, wenn man eine qualitativ bessere Digitalkamera zur Verfügung hat, doch egal.
Voilà:


Ach ja. Und die Fitnessvideos.
Von Bewegungsmangel, Rückenschmerzen, Frauenzeitschriften und positiven Amazonkritiken angeregt, habe ich mir eine Pilates-DVD zu Weihnachten gewünscht. Das gute Stück ist hochgradig überteuert und erwies sich als vollkommen unansprechend - die Vorturntante hat skunkartig gefärbte weiße Strähnen in ihrer graubraunen, gefönten Mähne, wirkt so sympathisch wie ein hungriger Pitbull, und zu allem Überfluß gibt es nur eine Tonspur, die leider aus zweien besteht: die deutsche Synchronisation ist einfach über die englische Originalstimme gelegt, was mehr als irritierend wirkt und die meditative Wirkung der weißen (Plastik?)Tulpenarrangements, die die Dame flankieren und auf die regelmäßig gezoomt wird, noch mehr zunichte machen als das eigene irritierte Kichern des Fitnesswilligen.
Auf ebay scheint die aber ganz gut wegzugehen. Vielleicht kehre ich doch zu der deutlich billigeren und ebenfalls ästhetisch mittelprächtigen (Gymnastik im Altfrauen-Spitzenbody?) Callanetics-Version von angeblich rückenfreundlicher Fitness zurück. Die habe ich zumindest schon als Video getestet, fühlte mich danach wohler als vorher, und wenn ich auch eigentlich auch im Fitnessverhalten etwas unweiblicher bin (ich will lieber das Versprechen Beeindruckend Gestählter Muskeln als das für
sanfte, behutsame dehnungen), so ist das trotzdem wegen Effektivität noch akzeptabel. Und die affigen amerikanischen Kommentare (Uuuuh! War das nicht einfach wuuundervoll?) sind zumindest noch erheiternd, das Tulpenskunk dagegen nur irritierend.